19.02.25 | Wagniskapital für Klimatechnologien verlieren an Schwung
2024 waren Start-ups mit einem Fokus auf Klimaschutztechnologien das volumenstärkste Segment auf dem deutschen Venture-Capital-Markt. Für das laufende Jahr aber erwarten Wagniskapital-Investoren keinen so starken Lauf mehr für den Bereich Climate-Tech. Das liegt auch an der Debatte um klimapolitische Ziele.
Im vergangenen Jahr konnten Start-ups mehr als doppelt so viel Geld von Kapitalgebern einsammeln als noch fünf Jahre zuvor. Bei den Wachstumschancen 2025 rangiert Climate-Tech jedoch nur noch im Mittelfeld der Technologiebereiche.
Diskurs über klimapolitische Ambitionen hat Auswirkungen
"Zum einen könnte sich hier eine gewisse Marktsättigung abzeichnen. Zum anderen hat sich das wirtschaftspolitische Umfeld verändert: Klimaziele stehen stärker in Konkurrenz mit anderen Prioritäten als noch vor einigen Jahren. Start-ups mit diesem Schwerpunkt könnten es daher schwerer haben, an Kapital zu kommen", sagt Dr. Steffen Viete, Experte für Wagniskapital bei KfW Research.
Das sind Ergebnisse einer Sonderbefragung unter in Deutschland tätigen Venture-Capital-Investoren im Rahmen des German Venture Capital Barometers von KfW Research, dem Bundesverband Beteiligungskapital (BVK) und dem Deutsche Börse Venture Network.
Cybersicherheit, KI und Verteidigung wachsen
Die größten Wachstumschancen für 2025 trauen Investoren deutschen Start-ups aus dem Bereich Cybersicherheit zu. Das Dealvolumen in diesem Segment lag 2024 bereits um 65 Prozent über dem Wert von 2019. Auch junge Unternehmen mit Schwerpunkt auf KI sehen die Investoren weit vorne. Hier lag das Dealvolumen 2024 um 127 Prozent über dem von 2019. Und die Euphorie scheint ungebrochen.
Zudem erwarten Investoren großes Wachstumspotential im Bereich Verteidigung und Dual Use (Güter, die sowohl militärisch als auch zivil nutzbar sind) – einem Segment, das vor wenigen Jahren noch kaum Bedeutung für Venture-Capital-Investoren in Europa hatte.
Für die Technologiebereiche Mobilität und Logistik, Lebensmittel und Agrar sowie Online-Handel sind die Wachstumserwartungen der Investoren hingegen gering.
(KfW / STB Web)
Artikel vom: 19.02.2025
12.02.25 | Jedem zweiten Selbstständigen fehlen Aufträge
Jeder zweite befragte Selbständige (50,5 Prozent) klagte im Januar über zu wenig Aufträge, nach 48,5 Prozent im Oktober. Damit ist der Anteil bei den Selbständigen deutlich über dem Anteil in der Gesamtwirtschaft mit 40,2 Prozent. Dies meldet das ifo-Institut.
"Die wirtschaftliche Durststrecke bei den Selbständigen hat sich weiter zugespitzt", sagt ifo-Expertin Katrin Demmelhuber. Der Auftragsmangel bleibe ein zentrales Problem. Folglich hat das Geschäftsklima für die Selbständigen und Kleinstunternehmen zu Jahresbeginn einen neuen Tiefstand erreicht. Der "Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex" sank auf -24,9 Punkte, nach -23,4 im Dezember.
Die Bewertung der laufenden Geschäfte sackte deutlich ab. Die Erwartungen verbesserten sich zwar leicht, blieben aber weiter auf einem sehr schlechten Niveau.
Seit August 2021 berechnet das ifo Institut den Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex für Soloselbständige und Kleinstunternehmen mit weniger als 9 Mitarbeitenden. Wie im Gesamtindex sind alle Sektoren abgebildet. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf dem Dienstleistungssektor.
(ifo / STB Web)
Artikel vom: 12.02.2025
05.02.25 | IKT-Branche: Weniger Gründungen, mehr Beschäftigte
Die Zahl der Neugründungen fällt in der IKT-Branche überraschend auf ein Allzeittief. Gleichzeitig steigt die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und Selbstständigen in der Branche mit knapp 1,5 Millionen auf ein Rekordhoch.
Das ergibt das IKT-Branchenbild 2024, mit dem das ZEW Mannheim für das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Kennzahlen zum Innovations- und Gründungsgeschehen sowie zur volkswirtschaftlichen Entwicklung der Branche auswertet.
Gab es im Jahr 2022 noch 6.300 Unternehmensgründungen in der Informations- und Kommunikationstechnologiebranche, sind es 2023 mit knapp 6.100 rund 200 Gründungen weniger. Das sind so wenige Gründungen wie noch nie seit Beginn des Beobachtungszeitraums im Jahr 2002. Insgesamt zählte die IKT-Branche im Jahr 2023 knapp 100.000 Unternehmen in Deutschland, etwa 1.000 weniger als im Jahr zuvor.
So viele Beschäftigte wie noch nie
Gleichzeitig wächst die Zahl der Erwerbstätigen in der IKT-Branche seit 2009 kontinuierlich. Rund 1,5 Millionen Menschen sind im Jahr 2023 sozialversicherungspflichtig beschäftigt oder selbstständig in der Branche tätig. Das entspricht einem Anteil von rund 5,5 Prozent aller Erwerbstätigen der gewerblichen Wirtschaft in Deutschland.
"Dass die Zahl der Erwerbstätigen seit Beginn der Beobachtung im Jahr 2009 kontinuierlich wächst, ist ein gutes Zeichen. Im Durchschnitt beschäftigt jedes IKT-Unternehmen in Deutschland rund 15 Mitarbeitende – das ist etwa eine Person mehr als im Jahr zuvor. Die Unternehmen wachsen also", erläutert Ko-Studienautor Dr. Thomas Niebel vom ZEW.
(ZEW / STB Web)
Artikel vom: 05.02.2025
21.01.25 | Was ist ein Start-up?
27 Prozent der Gründenden in Deutschland bezeichnen ihr Unternehmen als Start-up. Das sind deutlich mehr als es die gängigen Abgrenzungen von Start-ups hergeben.
Im KfW-Gründungsmonitor liegt der Anteil von Gründungen mit Start-up-Merkmalen bei 6 Prozent und auch andere Datenquellen zählen Start-up-Gründungen lediglich im einstelligen Prozentbereich. Laut einer neuen Analyse von KfW Research sehen hingegen 28 Prozent der Personen, die sich durch die Übernahme eines bestehenden Unternehmens selbstständig gemacht haben, dieses als Start-up an. Typischerweise werden dagegen nur Neugründungen als Start-ups gezählt.
Innovativ, wachstumsorientiert und jung
Zudem geben 16 Prozent der freiberuflichen sowie 23 Prozent der soloselbstständigen Gründenden an, ein Start-up zu führen. Auch diese werden gewöhnlich nicht als Start-ups betrachtet. Für Start-ups gibt es zwar keine offizielle Definition. Industriespezifisch und wirtschaftspolitisch werden darunter jedoch innovative, wachstumsorientierte junge Unternehmen verstanden.
"Die Nutzung des Begriffs Start-up hat sich in den vergangenen zehn Jahren gewandelt. Er wird mittlerweile breiter verwendet und hat an Schärfe verloren", sagt Dr. Georg Metzger, Ökonom bei KfW Research. "Das kann mit der gestiegenen Aufmerksamkeit der Medien für Start-ups zusammenhängen – was zu einem gewissen Gewöhnungseffekt an den Begriff geführt haben mag."
Präsenz in den Medien
Vor 2010 tauchten die Wörter "Start-up" oder "Start-ups" jährlich 2.000- bis 3.000-mal in der Presse auf, dabei häufiger in der Fachpresse als in der Publikumspresse. Ab 2010 nahm die Entwicklung Fahrt auf, insbesondere in der Tages- und Wochenpresse. Die Begriffe wurden 2019 knapp 30.000-mal genannt.
(KfW / STB Web)
Artikel vom: 21.01.2025
13.01.25 | Immer mehr Mittelständler erwägen Geschäftsaufgabe
Immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer in Deutschland erwägen, ihre Betriebe wegen fehlender Nachfolgelösungen zu schließen. Bis Ende des Jahres 2025 hegen rund 231.000, die bereits konkret ihren persönlichen Rückzug planen, Stilllegungspläne. Das sind 67.500 mehr als ein Jahr zuvor.
Das sind Ergebnisse einer aktuellen Sonderauswertung im Rahmen des KfW-Mittelstandspanels, das zwischen Mitte Februar und Mitte Juni 2024 erhoben wurde. Danach haben niemals zuvor seit Start des Nachfolge-Monitorings von KfW Research so viele mittelständische Unternehmen die Aufgabe ihres Betriebs in Erwägung gezogen. Mittelfristig, binnen drei bis fünf Jahren, ziehen noch einmal rund 310.000 Unternehmerinnen und Unternehmer, die bereits wissen, dass sie aus ihrer Firma ausscheiden, die Schließung in Betracht.
Nachfolgen und Stilllegungen
Demgegenüber streben 532.000 der insgesamt 3,84 Mio. mittelständischen Unternehmen in Deutschland bis Ende 2028 die Übergabe an einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin an. Damit halten sich die angestrebten Nachfolgen und die geplanten oder für möglich gehaltenen Stilllegungen bis Ende 2028 in etwa die Waage.
Hauptgrund für die Pläne zur Stilllegung ist sehr oft das Alter. Das Durchschnittsalter der mittelständischen Unternehmerschaft liegt bei 54 Jahren. 39 Prozent der Unternehmerschaft ist sogar 60 Jahre oder älter – in der deutschen Gesamtbevölkerung sind das nur rund 30 Prozent.
Wenig Interesse an mittelständischem Unternehmertum
Der Engpass bei der Unternehmensnachfolge ist die zu gering besetzte nachrückende Gründergeneration. In dieser wiederum haben nur wenige Personen Interesse daran, auf bereits bestehende Unternehmensstrukturen zurückzugreifen. Gegenwärtig gibt es jährlich weniger als halb so viele Übernahmegründungen wie Unternehmen mit Nachfolgebestrebungen im Mittelstand.
"Die Problematik der fehlenden Unternehmensnachfolgen im Mittelstand wird sich absehbar verschärfen. Wir benötigen in Deutschland nachhaltig mehr Gründungsbereitschaft. Eine unternehmerische Tätigkeit oder der Karrierepfad in der Leitung eines mittelständischen Unternehmens muss eine selbstverständliche Alternative zum Angestelltenverhältnis sein", sagt Dr. Michael Schwartz, Mittelstandsexperte bei KfW Research.
(KfW / STB Web)
Artikel vom: 13.01.2025
10.01.25 | Anstieg der Startup-Gründungen trotz Krise
Die Startup-Landschaft in Deutschland entwickelt sich trotz zunehmender wirtschaftlicher Herausforderungen positiv: Im Jahr 2024 wurden 2766 Startups gegründet – 11 Prozent mehr als im Vorjahr.
Damit ist 2024 das zweitstärkste Gründungsjahr und wird nur durch den Spitzenwert im Corona-Jahr 2021 übertroffen. Das belegen die neuesten Daten aus der Report-Reihe "Next Generation – Startup-Neugründungen in Deutschland", die vom Startup-Verband und startupdetector veröffentlicht wurden.
"Krisenzeiten sind Gründungszeiten. Die aktuellen Zahlen sind ein starkes Signal für den Standort Deutschland", so Prof. Dr. Helmut Schönenberger, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Startup-Verbands. In Krisenzeiten würden besonders widerstandsfähige und wettbewerbsstarke Unternehmen entstehen.
Software bleibt Zugpferd
Mit 618 Neugründungen im Jahr 2024 entsteht mehr als jedes fünfte neue Startup im Software-Sektor. Dabei beschleunigt die rasante Weiterentwicklung von Technologien wie KI die Entwicklung. Lösungen in diesem Bereich würden die gesamte Wirtschaft voranbringen und einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung aktueller Herausforderungen leisten, so Dr. Felix Engelmann, Co-Founder von startupdetector.
Auch die Bereiche Bildung (EdTech) und Gaming, die nach dem Corona-Boom 2021 zwei schwierige Jahre hatten, legen dem Bericht zufolge wieder zu. Lebensmittel- und eCommerce-Startups stabilisieren sich bei den Gründungen, jedoch sind gerade in diesen Sektoren auch vermehrt Insolvenzen zu beobachten. "Die zunehmenden Insolvenzen sind im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld nicht überraschend und treffen genau die Branchen, in denen Kunden sparen oder Marktpotenziale überschätzt wurden", so Engelmann.
Großes Potenzial an forschungsnahen Standorten
Die positive Entwicklung der Gründungen zeigt sich im gesamten Bundesgebiet. Zwar sind die Startup-Hotspots Berlin und München weiterhin die mit Abstand stärksten Standorte – pro Kopf zeigt sich jedoch, dass auch kleinere Hotspots ganz oben mitspielen. Anstiege gibt es vor allem dort, wo Hochschulen und Forschungseinrichtungen das lokale Ökosystem prägen. Deren Bedeutung wird durch die Startup-Dichte eindrucksvoll unterstrichen: Heidelberg führt die Liste der Gründungen pro Kopf an und profitiert wie München, Aachen, Darmstadt und Potsdam von der Nähe zur Forschung.
(Startup-Verband / STB Web)
Artikel vom: 10.01.2025
23.12.24 | Selbstständige blicken mit Sorge auf das neue Jahr
Viel Skepsis vor dem Jahreswechsel: Rund 40 Prozent der Selbstständigen und Kleinstunternehmen rechnet mit einer Verschlechterung der Geschäftslage – von einem ohnehin schon niedrigen Niveau aus. Dies zeigt eine Sonderbefragung des Jimdo-ifo Geschäftsklimaindex.
Trotz eines leichten Anstiegs des Jimdo-ifo-Geschäftsklimaindex um 0,7 Punkte auf minus 21,3 Punkte blicken Selbstständige und Kleinstunternehmen mit Sorge auf das kommende Jahr. Der Indikator setzt sich zusammen aus den Einschätzungen der Befragten über ihre Geschäftslage und ihre Erwartungen. Rund 40 Prozent der Befragten rechnen für 2025 mit einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage, während etwa die Hälfte von keiner Veränderung ihrer Situation ausgeht.
Mehr Unterstützung für Solo-Selbstständige
Ein weiterer Krisenindikator ist die geplante Investitionszurückhaltung der Selbstständigen für 2025. Mehr als ein Drittel plant, die Investitionen zu reduzieren, während etwa die Hälfte ein ähnliches Investitionsniveau wie 2024 anstrebt. Lediglich jeder Siebte beabsichtigt, die Investitionen auszuweiten.
Der Verband der Gründer und Selbstständigen Deutschland e.V. (VGSD) sieht insbesondere die Politik in der Pflicht. Eine Umfrage unter Selbstständigen habe gezeigt, dass sich 87 Prozent der Solo- und Kleinstunternehmen von der aktuellen Regierung wenig bis gar nicht respektiert fühle. Das nächste Wirtschaftsministerium sollte daher nicht nur Start-ups fördern, sondern sich auch tiefergehend mit den Anliegen von Solo-Selbstständige beschäftigen.
(VGSD / STB Web)
Artikel vom: 23.12.2024
16.12.24 | Mittelstand: Nachhaltigkeitsdaten werden wichtiger
Viele mittelständische Unternehmen sind offenbar noch nicht gut darauf vorbereitet, dass in Finanzierungsverhandlungen künftig stärker nach Nachhaltigkeitsindikatoren gefragt werden könnte.
Weniger als die Hälfte (48 Prozent) der kleinen und mittleren Unternehmen geben in einer KfW-Umfrage an, aktuell oder perspektivisch mindestens einen Nachhaltigkeitsindikator mitteilen zu können. Dazu zählen unter anderem die eigenen Verbrauchsdaten aus den Bereichen Strom, Energie und Wasser und emissionsbezogene Daten wie Treibhausgasemissionen und Nachhaltigkeitszertifizierungen. So können aktuell lediglich 30 Prozent der mittelständischen Unternehmen ihren Stromverbrauch und 26 Prozent ihren Wasserverbrauch angeben. Umso kleiner die Unternehmen, umso eher haben sie Schwierigkeiten bei der Angabe solcher Daten.
An der Befragung zwischen Mitte Februar und Mitte Juni 2024 nahmen 9.556 mittelständische Unternehmen aus allen Wirtschaftszweigen teil.
In der Umfrage zeigt sich zudem ein hohes Maß an Unsicherheit unter den Mittelständlern: 45 Prozent von ihnen geben an, nicht einschätzen zu können, wie sich die Relevanz des Themas Nachhaltigkeit in Kreditverhandlungen für sie entwickeln wird. 38 Prozent der Unternehmen gehen davon aus, dass das Thema in ihren Gesprächen mit Kreditinstituten weiterhin keine oder keine große Rolle spielen wird. Vor allem kleinere Unternehmen messen dem Thema keine große Relevanz bei, während größere Mittelständler das bereits anders einschätzen und auch eher schon Daten bereitstellen können.
Von den Mittelständlern, die im Jahr 2023 Kreditverhandlungen geführt haben, geben 15 Prozent an, dass ihre Bank das Thema Nachhaltigkeit adressiert hat. Besonders bei größeren Unternehmen mit mehr als 50 Beschäftigten trifft das zu: 34 Prozent von ihnen bejahten die Frage, dagegen nur 13 Prozent der Kleinstunternehmen mit weniger als fünf Beschäftigten.
(Kfw / STB Web)
Artikel vom: 16.12.2024
10.12.24 | Nur sieben Prozent der Startups erhalten öffentliche Aufträge
Eine aktuelle Studie des ZEW Mannheim untersucht, inwieweit Startups an öffentliche Ausschreibungen teilnehmen und diese gewinnen. Danach haben elf Prozent der Startups seit ihrer Gründung an Ausschreibungen teilgenommen und sieben Prozent mindestens einen Auftrag erhalten.
Der Anteil etablierter Unternehmen, die Aufträge erhalten, ist allerdings mehr als doppelt so hoch. Die Studie basiert auf einer repräsentativen Befragung von rund 5.000 Startups in Deutschland aus dem Jahr 2022.
"Es bewerben sich weniger Startups als erwartet auf öffentliche Ausschreibungen. Im Vergleich zu früheren Untersuchungen sehen wir eine deutlich geringere Anzahl an sich bewerbenden Unternehmen", erklärt Dr. Bastian Krieger vom ZEW Mannheim und Ko-Autor der Studie. Dabei seien öffentliche Ausschreibungen für Startups nicht nur finanziell interessant. Sie würden bei der potenziellen Kundeninnen und Kunden Vertrauen in das junge Unternehmen schaffen und als Qualitätsnachweis gelten. Mit einem Zuschlag könnten Startups ihren Absatzmarkt erweitern und die Funktionalität ihrer Produkte und Dienstleistungen unter Beweis stellen.
Reform des Vergaberechts
"Die Reform des deutschen Vergaberechts zielt darauf ab, die Erfolgschancen junger Unternehmen bei öffentlichen Aufträgen zu verbessern. Insbesondere sollen hierbei mehr Aufträge direkt an Startups vergeben werden können. Das ist – neben dem Bürokratieabbau und der Förderung von Innovationen – ein vielversprechender Ansatz", sagt Krieger.
Unterschiede zwischen jüngeren und älteren Startups
Jüngere Startups, die sich auf Ausschreibungen mit zusätzlichen Vergabekriterien konzentrieren, zeichnen sich eher durch eine hohe Innovationsfähigkeit und Branchenkenntnisse aus. Ältere Startups mit größeren Gründungsteams haben hingegen häufig bei Ausschreibungen mit ausschließlichem Fokus auf den Preis der Leistung die Nase vorn. Diese Ausschreibungen verlangen weniger Innovation, was erfahrenen Unternehmen mit etablierten Strukturen Vorteile verschafft.
(ZEW / STB Web)
Artikel vom: 10.12.2024
04.12.24 | Umfrage zur E-Rechnung wie ist der Stand?
Ab 2025 wird der Empfang von E-Rechnungen im Geschäftsverkehr zwischen Unternehmen Pflicht. Und obwohl es bis dahin nur noch wenige Wochen dauert, kann bisher weniger als die Hälfte der Unternehmen in Deutschland (45 Prozent) Rechnungen als E-Rechnung empfangen.
Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die 1.103 Unternehmen ab 20 Beschäftigten in Deutschland befragt wurden. Demnach empfangen nahezu alle Unternehmen Rechnungen per E-Mail (96 Prozent). Fast ebenso viele stellen ihren Geschäftspartnern frei, ihnen Rechnungen per Briefpost zuzusenden (93 Prozent). Bei 7 Prozent der Unternehmen erfolgt ein manueller Upload durch die Geschäftspartner in einem Portal. 58 Prozent der Unternehmen geben an, ihre Geschäftsprozesse in Buchhaltung, Finanzen und Controlling weitestgehend oder vollständig digitalisiert zu haben.
Empfang versus Versand von E-Rechnungen
Rund die Hälfte der Unternehmen (55 Prozent) nutzt die E-Rechnung bereits bei ausgehenden Rechnungen – ein knappes Drittel häufig (30 Prozent), ein Viertel in Einzelfällen (25 Prozent). Viel verbreiteter ist dagegen der Rechnungsversand per E-Mail, beispielsweise in Form von PDF-Dateien, den praktisch alle Unternehmen nutzen (99 Prozent). Mehr als die Hälfte greift noch auf Briefpost zurück (59 Prozent) – 13 Prozent der Unternehmen tun dies oft, 46 Prozent in Einzelfällen.
Welche Formate werden genutzt?
Hinsichtlich der spezifischen Formate für den Empfang von E-Rechnungen zeigen sich EDI-Formate als klar vorherrschend: Knapp drei Viertel der Unternehmen nutzen diese (71 Prozent). Etwa ein Viertel greift stattdessen auf das Format ZUGFeRD beziehungsweise Factur-X zurück (27 Prozent), das ein menschenlesbares Ansichts-PDF mit maschinell verarbeiteten Daten kombiniert. Nur eins von zwanzig Unternehmen nutzt das rein strukturierte, XML-basierte Format XRechnung (5 Prozent).
(Bitkom / STB Web)
Artikel vom: 04.12.2024

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Denis Broll
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